Nachdem wir, déi gréng Eechternoach, uns im Jahr 2017 erfreut gezeigt hatten, dass der Kauf der Immobilie geglückt war, nehmen wir die Entwicklung des Projektes „Marquise“ seit einigen Jahren mit Skepsis zur Kenntnis. Insbesondere die mangelnde Einbindung des Projektes in den Kontext „Moartplaz“ und die teure Lösung der Parkplatzproblematik durch eine 2-geschossige Tiefgarage führte zur Enthaltung bei der Abstimmung über die nicht unerhebliche Budgeterhöhung im Jahr 2018.

Zweieinhalb Jahre später sehen wir uns aufgrund der enorm wichtigen archäologischen Funde in der Pflicht, die Diskussion über dieses Projekt neu anzuregen.

  • Wie bereits 2018 wollen wir eine qualitativ hochwertige Lösung für den Standort Marquise.
  • Das erneut eingebremste Projekt wird möglicherweise in der geplanten Form nicht realisierbar sein, daher muss rechtzeitig über Alternativen nachgedacht werden.
  • Die bestehenden Verträge müssen umgehend auf Möglichkeiten zur Auflösung überprüft und die eventuellen Kosten beziffert werden.
  • In enger Zusammenarbeit mit dem Kulturministerium muss schnellstmöglich ausgelotet werden, wie die entstehenden Verluste für die Stadt aufgefangen werden können und wie weit die Weiterentwicklung des Projektes von staatlicher Stelle gefördert werden kann.
  • Die voraussichtlich langjährige Ausgrabungsphase soll für einen Architektenwettbewerb zur Neugestaltung der Fläche unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes genutzt werden. Hierbei soll das Nebeneinander von moderner Architektur und Funden für eine Aufwertung des bestehenden Marktplatzes führen.

Angesichts der jahrhundertelangen Geschichte sollten wir uns im Interesse unserer schönen Stadt die Zeit nehmen, die für all diese Maßnahmen notwendig sind.

Schließlich wünschen wir uns, dass Ausdrücke wie „Gammelimmobilie“ in der Berichterstattung über Echternach ein für alle Mal der Vergangenheit angehören.

Vielleicht bietet der wertvolle Fund nun die Möglichkeit, den inzwischen sehr negativ behafteten Namen „Marquise“ endgültig durch einen positiv besetzten Begriff zu ersetzen. Ein offener Ideenwettbewerb könnte hierfür interessante Ergebnisse liefern.

Foto: Paul Keiffer