Stellungnahme zum Artikel Luxemburger Wort: „Die Uhr tickt“ vom 20./21.November 2021

Schon wiederholt haben „déi gréng“ Fragen zum Stand der Dinge im Dossier „Archäologische Funde“ an den Schöffenrat gestellt, die meist nicht zufriedenstellend beantwortet wurden. Die Informationen nun aus einem Zeitungsartikel entnehmen zu müssen entspricht nicht unserer Vorstellung von demokratischem Vorgehen.

Wir begrüßen zwar dass eine Machbarkeitsstudie für das Grundstück beauftragt wurde, zumal eine Umsetzung des Projektes „Marquise“ in der geplanten Form nicht mehr möglich ist. Unverständlich ist es uns jedoch, wieso der Schöffenrat für diese Entscheidung mehrere Monate gebraucht hat. Statt auf die Archäologen und das Kulturministerium zu warten und ihnen Untätigkeit vorzuwerfen, hätte man die Ausgrabungszeit längst für die Suche alternativer Lösungen nutzen können. Bereits im Mai 2021 haben “déi gréng“ die Auslobung eines Architektenwettbewerbes vorgeschlagen, eine Vorgehensweise die wir nach wie vor favorisieren.

Einigkeit bestand im Mai 2021 im Gemeinderat darin, dass die Stadt stolz auf diese bedeutsamen Funde sein kann. Nun da es sich mehr und mehr herausstellt, dass diese auch von internationaler Bedeutung sind, wünschen wir uns eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den staatlichen Stellen. Es ist kaum vorstellbar, dass der Staat seine älteste Stadt mit dieser Problematik im Regen stehen lassen wird. Die ständige Wiederholung von Schuldzuweisungen an die betroffenen Ministerien ist jedoch weder hilfreich noch zielführend. Die voraussichtlich hohen Kosten aufgrund von Vertragskonditionen und Auflösungsentschädigungen können keinesfalls dem Kulturministerium vorgeworfen werden, liegen sie doch in der Verantwortung des Schöffenrates, der die vertragliche Ausgestaltung des Projektes verhandelt hat. Alleingänge mit nicht absehbaren Konsequenzen sind daher den Akteuren selbst anzulasten, die ohne Rücksprache mit dem Gemeinderat und ohne diesen zu informieren, gehandelt haben.

„Déi gréng Eechternoach“ sind der Meinung, dass eine klare Positionierung der Stadt Echternach in der Frage der Klassierung der Ausgrabungsstätte unbedingt erforderlich ist. Hierzu ist aus unserer Sicht eine von allen Parteien getragene Stellungnahme wünschenswert. Kein Verständnis haben wir dafür, dass diese nicht längstens abgegeben wurde, zumal in der Debatte vom 10.05.2021 der zu beschreitende Weg schon klar beschrieben worden war und Einigkeit darüber zu bestehen schien.

Es bleibt zu hoffen, dass sich eine breite Mehrheit dafür findet, den geplanten Denkmalschutz zu begrüßen, die Ausgrabungsstätte in die weitere Planung des Projektes einzubeziehen und somit eine Aufwertung des Marktplatzes anzustreben.

Damit würde sich Echternach endlich auch wirklich bewegen!

déi gréng Eechternoach

mitgeteilt von Christina Fogens 24.11.2021

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